Das ist Audiodeskription

Erfahren Sie mehr über die Entwicklung der Bildbeschreibung

 

Mit Worten beschreiben, was in Filmen, Theaterstücken und Ausstellungen im Bild zu sehen ist: Das ist Audiodeskription. Die Beschreibungen ermöglicht Menschen mit Sehbehinderung visuell vermittelte Handlungen, Stimmungen und nonverbale Kommunikation wahrzunehmen. Audiodeskription gibt sowohl die Informationen in visuellen Elementen weiter als auch deren emotionale Kraft, Ästhetik und Poesie.

Weil bei Filmen und Theaterstücken für Informationen nur die Dialogpausen zur Verfügung stehen, müssen die Beschreibungen kurz und klar sein – beschränkt auf das Wesentliche. Wichtig ist zum Beispiel, dass eine Person eingeführt wird, bevor sie das erste Mal spricht. Ferner sollte für einen Ort, eine Sache immer der gleiche Begriff verwendet werden.  Basis der Arbeit ist das Handbuch «Wenn aus Bildern Worte werden» von Elmar Dosch und Bernd Benecke. Sie sind die Pioniere für Audiodeskription im deutschen Sprachraum.

Audiodeskription unterstützt Inklusion

Audiodeskription von aktuellen Filmen, Fernsehsendungen und Veranstaltungen ermöglicht es Menschen mit Sehbehinderung an Gesprächen über kulturelle Ereignisse teilzunehmen, sei es am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis.

Audiodeskription erhöht die Reichweite Ihres Angebotes

Hörfilm Schweiz macht Filme, Theater und Ausstellungen für mehr Menschen zugänglich. Ohne Audiodeskription bleibt visuelle Kunst für jeden 25. Einwohner unsichtbar, denn in der Schweiz leben rund 325’000 Menschen mit einer Sehbehinderung. Das ergab eine Studie des Schweizerischen Zentralvereins für das Blindenwesen im Jahr 2012. Mit Audiodeskription und Zielgruppen spezifischer Werbung können Sie diese Personen mit Ihrem Film, Ihrem Theater und Ihrer Veranstaltung erreichen.

Audiodeskription ist für alle attraktiv

Ausstellungen, Veranstaltungen und Filme, die durch Audiodeskription ergänzt werden, bieten auch für viele sehenden Menschen einen Mehrwert. Eine Ausstellung mit Geschichten zum Hören wird für alle Besucherinnen und Besucher zu einem unvergesslichen Erlebnis und mit Audiodeskription bekommt man die Filmhandlung auch mit, wenn man dazu bügelt oder kocht.

In Amerika entwickelt

Entwickelt wurde die Audiodeskription in Amerika. Gregory Frazier schuf als Student Mitte der 70er-Jahre eine Theorie, wie visuelle Medien Menschen mit Sehbehinderung zugänglich gemacht werden können. Später war er Professor an der San Francisco State University School of Creative Arts und verfeinerte in den 80er-Jahren die Theorie zusammen mit Departementsleiter August Coppola. Dessen Bruder, Regisseur Francis Ford Coppola, war 1988 bereit, die Ideen im Film „Trucker“ umzusetzen. 1990 wurde Gregory Frazier für seine Pionierarbeit mit einem Emmy ausgezeichnet. In Europa wurde das Verfahren im Sommer 1989 beim Filmfest in Cannes erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt.